Station 5: Wasserspinat, Tomaten, Basilikum und mehr in Kübeln
(Wenn Du einen strengen Geruch bemerkst, der kommt von dem blauen Fass mit Brennnesseljauche – stinkt wie die Pest)
Die Pflanzen in den rechteckigen Maurerkübeln, die im Wasser stehen, sind Wasserspinat, eine asiatische
Delikatesse. Vor allem in Vietnam gehört Morning Glory mit gebratenem Knoblauch zu fast jedem Gericht. In Asien wächst Wasserspinat bevorzugt an Bächen und in
Teichen.
Das kleine Hochbeet aus Paletten entstand als Projekt mit einer 12. Klasse vor einer Woche. Die Schüler konnten hier viel über Permakultur lernen und auch, wie schnell und einfach man ein bepflanzbares Beet bauen kann, das man überall errichten kann - auch auf Betonboden, Dächern oder größeren Balkonen.
Im ehemaligen Ziegengehege geht es weiter. Wer letztes Jahr schon da war, erinnert sich vielleicht, dass die Tomaten in Strohballen wuchsen.
Ich probiere alle Anbauarten aus, in denen Gemüse getrennt vom Boden wachsen kann - und das geht auch auf
gedüngten Strohballen. Allerdings ist das eine recht arbeitsintensive Methode und deshalb verzichte ich dieses Jahr auf die Strohballen - sie haben aber in teilkompostierter Form als Füllung für
verschiedene Hügelbeete eine weitere Verwendung gefunden.
Die Kübel, in denen die Tomaten und andere Pflanzen hier wachsen, wurden von einer Gärtnerei entsorgt und ich bekam sie kostenlos. Welch eine Verschwendung, so etwas einfach wegzuwerfen.
Der ehemalige Zaun dient als Stütze und Rankgerüst für die Tomaten.
Wie man bei näherem Hinsehen feststellt, kann man auch Kübel abwechslungsreich bepflanzen: die Tomaten teilen sich den Platz mit Salat, Basilikum oder auch Karotten. Und wachsen dadurch auch besser. In manchen Kübeln wachsen auch Paprika und Aubergine, die finden es aber bisher eher zu kalt. Sie mögen pralle Hitze und sind in unseren Breitengraden eher im Gewächshaus oder in der Nähe von Hauswänden oder Steinen zufrieden.
Permakultur Prinzip Nummer 4: Wende Selbstregulation an und akzeptiere Feedback. Das meint hier: die Pflanze findet den Standort einfach nicht so richtig toll.
Fast alle Pflanzen im Garten habe ich selbst aus Samen (teilweise auch eigenem Saatgut) gezogen und
möglichst direkt unter echten Bedingungen groß gezogen. Die Tomaten habe ich spät gesät und sie standen seit April fast durchgängig draußen und haben Nächte mit bis zu 5 Grad durchgemacht – für
Tomaten schon sehr kalt. Sie sind deshalb teilweise etwas kleiner als man es von den Tomaten kennt, die im Gewächshaus angezogen wurden.
Aber die Pflanzen, die es geschafft haben, sind deutlich robuster und widerstandsfähiger als die Kollegen, die zuvor nur Wärme und Kunstlicht kennengelernt hatten. Und wenn die Bedingungen stimmen, holen die Pflanzen es im Wachstum auch wieder auf. Bei den heißen Tagen im Moment kann man den Tomaten praktisch beim Wachsen zuschauen.
Alle Sorten sind freilandgeeignet und brauchen kein Regendach. Ich habe außerdem auf eine gewisse Resistenz gegen übliche Tomatenkrankheiten geachtet.